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Werner Warsinsky
... Und als sich (Lutz Dittberner) von der gegenständlichen Darstellung abwendet, entstehen keine mathematisch konstruierten Gebilde, ins Vage
hineinkomponiert, sondern Abstraktionen, die die Natur immer noch, aber jetzt als Innenansicht beinhalten ....
... Ausdruck innerster Natur sind diese Abstraktionen, die offenbar konkreten Augen-Blicken - und das ist buchstäblich zu verstehen - ihre
eigentlichen Impulse verdanken. Bewunderungswürdig seine oft winzigkleinen Farbminiaturen (z. B. jene aus dem Zyklus Die Eine Welt),
deren mikroskopische Landschaften wie metall- oder wolkige Gesteins-, Kristall-, Achatschliffe leuchten und entzücken.
Werner Warsinsky Kunst- und Literaturkritiker
Dr. Ingo Bartsch
... Wie kam es, dass dieser Künstler Dittberner in den 50er Jahren plötzlich und zur Überraschung vieler "umschwenkte" und sich auf das
weite Feld der "Abstraktion" wagte? Er, der in der (Dortmund) -
Lücklemberger Idylle diese auch darstellte, Bittermark, Reinoldikirche und den Schleppkahn im Hafen, die Bauernhöfe oder auch die
Industrie-Komplexe ringsum?
Vermutlich hat ihn der Befreiungsgedanke angezogen, der sich in der Abstraktion nach dem neuerlichen Kriege in der Kunst Europas Bahn brach.
Die Künstlervereinigung "Junge Front", in der Dittberner seit der Gründung im Jahr zuvor (als deren Sprecher) mitarbeitete, war 1933
unausweichlich in das nationalsozialistische Fahrwasser geraten und entsprechend gleichgeschaltet worden . Insofern regte sich der
altgewohnte nonkonformistische Widerstand gegen die Autoritäten erneut, als wollte der Maler der Idylle beweisen, dass seine Position als
Künstler in der nunmehr befreiten Gesellschaft sich auch in einer neuen künstlerischen Ausdrucksweise manifestieren müsse.
Lutz Dittberner malt also "abstrakt", erfindet freie Formen, die er von der Natur ableitet, oder malt "informell" gestisch betont, nähert sich
auf seine Weise dieser die 50er Jahre dominierenden Kunstrichtung an.
Dr. Ingo Bartsch Vormals Leiter des Museums am Ostwall, Dortmund
Josef Reding
... Lutz Dittberners Mentalität ist auf Offenheit angelegt. Das gilt für den menschlichen Bereich ebenso wie für die Dimension des Künstlerischen
Die Strömungen in der Malerei lassen ihn nicht unberührt. Neben der von ihm weiterentwickelten naturalistischen Auffassung seiner Objekte bekommt er Impulse von der Kunst der Abstrakten. Es spricht für (ihn),
dass er sich nicht abkapselt, dass er den Mut zum Dazulernen hat.
Es ist müßig, Dittberners traditionelle Arbeiten gegen die abstrahierenden Experimente auszuspielen. Beide Richtungen hatten Platz
in diesem Mann, der ein hohes Maß an Imagination besaß.
Aber nicht genug damit, dass Lutz Dittberners Schaffenskraft nach 1945 geradezu explodiert. Das gilt für die Quantität seiner Arbeiten ebenso
wie die Merkmale einer gewachsenen soliden Qualität.
Entsprechend dringt Dittberners Ruf weit über die Grenzen seiner Stadt
Dortmund hinaus. Ausstellungen seiner Werke werden in vielen Städten der
Bundesrepublik und auch im Ausland gezeigt wie im schwedischen Uppsala
und im englischen Leeds.
Josef Reding Schriftsteller
Helmut Kober
Lutz Dittberner gehört zu den Künstlern, die sich vom Streben nach
unbedingtem Erfassen der Wirklichkeit lösten, mit künstlerischen
Überlieferungen brachen und neue Ausdrucksmittel suchten, um neu erlebte
Gehalte auszusprechen. Er geht in der modernen Kunst einen eigenen Weg,
der in seinen Urformen sichtbar wird. Die Besonderheit der Urformen
besteht darin, dass sie einzigartig und einmalig sind.
Helmut Kober Journalist und Schriftsteller.
Westdeutsche Allgemeine vom 24.06.1955
Die klaren Formen überzeugen
Nach langer Pause: Lutz Dittberner stellt graphische Arbeiten aus
Nach mehrjähriger Pause gibt jetzt der Hör-der Maler und Graphiker Lutz
Dittberner in einer Ausstellung von graphischen Arbeiten, die gestern abend
in der Gaststätte "Die Tube" in Lücklemberg eröffnet wurde, einen
beachtenswerten Einblick in sein Schaffen der letzten Jahre. Die
Ausstellung, die rund 25 Arbeiten umfaßt, soll mehrere Wochen dauern.
Wer die letzte Ausstellung des Hörder Malers vor einigen Jahren im Hörder
Hüttenwerk gesehen hat, wird sich dem Eindruck nicht verschließen können,
daß der Künstler im Laufe der letzten Jahre zu seiner eigentlichen Form
gefunden hat. Die Zeit der Experimente ist vorbei. Bester Beweis dafür sind
die jetzt ausgestellten graphischen Arbeiten, klar und prägnant im Ausdruck
und der Form.
Lutz Dittberner hat als Gastronom Gelegenheit genug, die Menschen zu
beobachten. So sind die verschiedenen Köpfe vielleicht auch das Beste der
Ausstellung. Mit dem Blick für das Wesentliche hat Dittberner hier einige in
ihrer Linienführung bestechende Arbeiten geschaffen. Nicht weniger
eindrucksvoll ist die Graphik „Madonna", zwar eigenwillig aber dennoch
faszinierend gestaltet.
Beachtung verdienen zweifellos auch die Tierstudien des Künstlers,
wenngleich sie irgendwie unvollendet erscheinen, sieht man von der Arbeit
„Hahnenkampf" ab, die durch ihre innere Spannung besonders anzieht.
Es würde zu weit führen, wollte man die einzelnen Arbeiten besprechen. Alles
in allem hat Dittberner im Laufe der letzten Jahre Beachtliches geschaffen.
Das ist das erfreuliche Gefühl bei dem Besuch dieser Ausstellung, die stark
beachtet werden dürfte.
Westdeutsche Allgemeine vom 24.06.1955
Hörder Volksblatt, 15.03.1957
Zwei Hörder Künstler - zwei Aussagen Sepp Wigger: Kirchen künden von seinem Werk - Lutz Dittberner: eine neue
Linie
Sie stammen aus der gleichen Künstlergruppe, der ehemaligen »Jungen Front
schaffender Künstler Westfalens': Sepp Wigger und Lutz Dittberner. Während
sich Sepp Wigger vor allem der dtristlichen Kunst widmet und sidi im Laute
der Jahre weit über Dortmund hinaus einen Namen gemacht hat, schöpft Lutz
Dittberner in seiner künstlerischen Aussage aus der engen Verbundenheit zu
seiner westfälischen Heimat.
Das bisherige Werk Sepp Wiggers an Entwürfen, Gestaltungen und Kunstwerken
kann allein seit dem Ende des letzten Krieges in 36 Kirchen, Kapellen und
innenar-ehitektonisch ausgestalteten Privaträumen im ganzen westfälischen
Raum nachgewiesen werden.
In vielen Kirchen
Sepp Wigger stammt aus einem alten sauerländischen Geschlecht. Er ist ein
Großneffe des langjährigen Hörder Pfarrers Heinrich Wigger. Aus der Vielzahl
seiner Werke seien einige aufgeführt: die Kirchenfenster in der Kapelle des
Hörder Josefs-Hospitals, in der Kirche St. Heinrich auf dem Höchsten, in der
Kirche Heilige Familie in Brün-ninghausen. In der Vierung der
St.-Libori-Kirche in Körne haben die von Sepp Wigger geschaffenen Bildwerke
der vier Evangelisten besondere Beachtung gefunden.
Darüber hinaus hat sich Sepp Wigger aber auch im Sauerland mit seiner
kirchlichen Kunst einen Namen geschaffen. Am Hubertustag des vergangenen
Jahres hatte Erzbischof Dr. Jaeger die Hubertus-kapelle bei Rüspe
eingeweiht, die gleichfalls von dem Horder Künstler ausgestaltet wurde.
Fügen sich harmonisch ein
Für Sepp Wigger steht der Mensch in seinem Verhältnis zu Gott im Mittelpunkt
seines Schaffens. Ein gründliches Studium des darzustellenden Themas geht
dem Wiggerschen Kunstschaffen immer voraus. Er paßt sich in der Gestaltung
seiner Kunstwerke immer der Örtlichkeit und dem gegebenen Raum an. So fügen
sich seine Werke immer harmonisch in die Kirchen ein und zeugen vom
Kunstschaffen eines Mannes, der von tiefer Religiosität erfüllt ist, ohne
deshalb seine Zeit verleugnen zu können.
In der „Tube" in Lücklemberg, die in diesem Jahr 20 Jahre besteht, wohnt und
schafft der zweite Horder Künstler aus der „Jungen Front", Lutz Dittberner.
Hörde, das Werk und die Umgebung Hördes haben es dem Künstler besonders
angetan. Viele seiner Bilder können davon erzählen.
Dittberner stellt aus
Im Mai wird in der "Tube" aus Anlaß des 20jährigen Bestehens dieses
Künstlerhauses, eine Ausstellung stattfinden, in der Lutz Dittberner seine
letzten Arbeiten zeigt. Unter ihnen einige Werke, in denen sich der Künstler
moderner Ausdrucksmittel bedient: erste Versuche, eine neue Linie zu finden.
Es sind zumeist graphische Arbeiten, erste Anfange in einer neuen Richtung
und dennoch von elementarer Ausdruckskraft.
Überzeugend aber sind auch seine Bilder aus der engeren Heimat, die in
Dortmund und Hörde schon manchen Liebhaber gefunden haben. In zarten
Farbtönen hat Lutz Dittberner teilweise viele schöne Plätze in Horde und
Wellinghofen in seinen Bildern festgehalten.
Ein neuer Abschnitt
Er ist ein Mann, der im stillen schafft, dabei keineswegs ein Einsiedler,
sondern ein Freund von Frohsinn und Geselligkeit. Diese Einstellung strahlt
auch aus seinen Bildern. Mit den Versuchen, eine neue Linie in seinem Werk
zu finden, beginnt ein neuer Abschnitt in der künstlerischen Entwicklung
Lutz Dittberners. Die Ausstellung wird es beweisen.
Hörder Volksblatt vom 15.03.1957
Westfälische Rundschau vom 20.07.1968
Die Bilder fristen ihr Dasein in Kisten
Lutz Dittberner möchte nach Uppsala in Dortmund ausstellen
Alle Vierteljahre wieder Stellt der Dortmunder Maler Lutz Dittberner (69) in
seiner Galerie in Lücklemberg eigene Werke neuesten Datums aus. Diesmal hat
die Ausstellung, die nur bis Ende September gezeigt wird, besonderes
Gewicht: ein großer Teil der Bilder, Entwicklungen aus Dittberners
„Urformen", gehen anschließend nach Uppsala in Schweden, wo sie ab 10.
November in einer Galerie zu sehen sind. Es ist das zweitemal, daß der
vitale Endsechziger mit dem schlohweißen Haar und rotblonden Schnurrbart in
Schweden, wo man seine Oelbilder und Monotypen schätzt, ausstellt.
„Ich möchte mein Gesamtwerk einmal im Ostwallmuseum ausstellen", gesteht
Dittberner. „Vielleicht erfüllt die Stadt einem Dortmunder Jungen diesen
Wunsch zu seinem 70. Geburtstag im nächsten Jahr." Der Maler, dessen Haus
laut Gästebuch in 16 Jahren Angehörige aus 20 Nationen besuchten, möchte
seine Bilder, die aus Platzmangel ein Dasein gestapelt hinter Tüchern, in
Regalen und Kisten fristen, einmal alle zusammen sehen und sich darüber
wundern. Das würde sicherlich jeder Ausstellungsbesucher beim Anblick des
Gesamtwerkes von Dittberner tun. Denn allein in diesem Jahr schuf er schon
360 neue Arbeiten. Sein Schaffensrausch steigert sich mit zunehmendem Alter.
„Nachts um drei Uhr" kam ihm - mitten aus malenden Träumen gerissen -die
Idee zu Scherenschnitten. Der Be-trachter erkennt Profile von
Maschinenteilen, vertikal sich gegenüberstehend. Neu sind tierähnliche
Figurationen, „Grotesker Reigen" betitelt. Der Künstler verwandte bei diesen
Oelbildern neuerdings sehr viele Grüntöne. Die skurrilen Tierformen erinnern
an Darstellungen des belgischen Malers James Ensor, eine rote Wurzel auf
schwarzem Grund wiederum an den feinen Pinselstrich der alten Chinesen. Lutz
Dittberners Werk ist voller Überraschungen. Es bleibt mit seinem immer noch
jugendlich wirkenden Schöpfer jung.
Irmgard Warsinsky Westfälische Rundschau
Ruhr-Nachrichten vom 18.09.1968
Reigen der Fabelwesen „Urformen" hängen noch in Galerie in Lücklemberg
„Großer Zoo" nennt Lutz Dittberner eines seiner Gemälde. Vom erdfarbenen
Grund heben sich hell die Umrisse von Tieren ab. Verspielt, und doch
verfremdet in der Form, vielleicht an Zeichnungen mit Tinte auf einem
Löschblatt erinnernd.
Es ist eines der Stücke, die Dittberner gegenwärtig in seiner Galerie in
Lücklemberg zeigt und die Anfang Oktober auf die Reise nach Schweden gehen.
Der Dortmunder Maler stellt vom 10. bis 21. November in Uppsala aus. Es
folgen vier weitere Ausstellungen in schwedischen Provinzstädten.
Wer Dittberner in seinem Haus zwischen Blumen und Bäumen aufsucht, wundert
sich kaum, daß die Natur starken Niederschlag in seinen Bildern findet.
Tiere beherrschen die Kollektion für Uppsala, Fabeltiere in vielfältiger
Form, allerdings nie an Realität gebunden. Die Formen zerfließen. Dittberner
spricht von seinen „Urformen".
Eine skurrile Welt, bisweilen Spuk beschwörend. Und doch wieder versöhnlich
in den leuchtenden Farben: „Grotesker Reigen" in weichen Grüntönen auf
warmem Rot oder „Kreis der Anhänger", eine großformatige Komposition, die
sich in kräftigem Gelb von einem strahlenden tief-blauen Grund abhebt.
Farbspiele und neue Monotypien ergänzen die Auswahl für die Ausstellung
Ditt-berners in Schweden.
Ruhr-Nachrichten vom 18.09.1968
Ruhr-Nachrichten vom 02.04.1969
Freier Raum für die Phantasie Neue Arbeiten in Galerie Lutz Dittberner ausgestellt
Kaum drei Monate nach seiner Ausstellung im Januar zeigt Lutz Dittberner in
seiner Galerie in Lücklem-berg neue Arbeiten: Phantastische, aufgelöste
Formen in Öl, die man bei ihm schon kennt, viele kleinformatige Monotypien
und neue hochinteressante „Profile".
Der Künstler, der in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag feiert, setzt scharf
abgegrenzte weiße Formen auf dunklen Untergrund und schafft damit
eigenwillige Profil-Figurem. Seine Entwürfe für großformatige Skulpturen
sind eigene kleine Kunstwerke. Sie erinnern, obwohl völlig abstrakt, an
exotische Vögel und bizarre Pflanzengebilde, sind in Schwarz-Weiß und in
bunten Farben abstrakte Landschaften und groteske Figuren festgehalten. Auch
hier wieder die auslaufenden Farben und verwischten Übergänge, die der
Phantasie freien Raum lassen.
Ruhr-Nachrichten vom 02.04.1969
Westfälische Rundschau vom 17.03.1971
Flechtwerk erinnert an chinesische Malerei
Lutz Dittberner zeigt neue Arbeiten in seiner Lemberger „Tube"
Große und bei weitem mehr noch, kleine Blätter mit dem Titel "Rhytmische
Formen" - so heißt auch die neue Kunstaustellung in der "Tube" am Lemberger
Feld -zeigt Lutz Dittberner diesmal in seiner kleinen Privatgale-rie als den
künstlerischen Ertrag des vergangenen Winters. Wer Dittberners Arbeiten über
längere Zeit hin kennt, wird überrascht sein, welcht neuer Reichtum in der
Weiterführung früherer Versuche sich da ausbreitet.
Wieder sind es Urformen, Wurzelgespinnste, Flechtwerk, wie unter
mikroskopischem Blick Erkanntes and Bewußtwerdendes, das in gleichsam
musikalischer Anmut voll geheimnisreicher Bedeutung zu reden scheint. Als
habe der Künstler eine vergessene Seite aus dem unendlichen Lehrbuch der
Natur wieder gelesen und dartun wollen, was ihm sich glückhaft geöffnet. Man
sieht Bilder bedeckt mit überaus reizvollen Zeichen, die man nicht ohne
Grund mit der wohlkomponierten Kalligraphie chinesischer Tuschzeichnungen
vergleicht. Sie besagen viel und wecken Verständnis und Befriedigung im
innersten Auge, das das nennende Wort meist nur bedingt erreicht und trifft,
von woherjedoch wortloses Wissen heraufquillt.
Dies alles, eher Graphik als Malerei, ist bemerkenswert: So
durchinstrumentiert erfunden und so gelassen sachlich in der Durchführung
hat man Dittberner vielleicht noch nicht gesehen - die Frucht eines Lebens,
das dem Sinnreichen sich nähernd stets auf seiner eigenen Spur geblieben ist
und immer erfüllter und reicher wurde.
Westfälische Rundschau vom 17.03.1971
Ruhr-Nachrichten vom 30.09.1989
Bilder des alten Dortmund und visionäre Traumfiguren
Dittberner-Retrospektive zum 90. Geburtstag
(S.K.) Einen Überblick über das reiche Schaffen des Dortmunder Malers Lutz
Dittbemer, der im vergangenen Monat 90 Jahre alt geworden wäre, gibt eine
Ausstellung in der Galerie Signal-Versicherungen. Sie zeigt auch Arbeiten,
die bisher in der Öffentichkeit nie zu sehen waren.
Angefangen von den kleinen, reizvollen Zeichnungen und Studien, die ihn als
einen genau beobachtenden, exzellenten Maler ausweisen, über die alten
Dortmund-Ansichten, die ihn bekannt machten, bis zu den freien
Farb-Kompositionen ist in dieser Retrospektive alles vertreten, was Lutz
Dittberner von seinen Anfangsjahren 1935 bis zu seinem Tod im Jahre 1981 in
den verschiedenen Stilrichtungen malte.
Da gibt es die visionären Traumfiguren, die sich in expressiver Form mit der
menschlichen Existenz, auch mit ihren Randerscheinungen auseinandersetzen.
Es sind Bilder, die tief berühren.
Das Thema Dortmund, das ihn immer wieder beschäftigt hat, nimmt natürlich
auch in dieser großen Ausstellung einen wichtigen Raum ein. Lutz Dittbemer
hat vieles festgehalten, das heute nicht mehr existiert. Bauernhöfe und
Industriebauten, Straßen und Plätze hat der Maler auf seinen Bildern
geschildert.
Eine Arbeit nimmt einen besonderen Raum auf einer Staffelei ein. Es zeigt
das Dittber-nersche Haus, „Die Tube", in Lücklemberg, das ein beliebter und
wichtiger Treffpunkt für Künstler und Kunstfreunde war. Elke Grevel,
Dittberners Nachlaßverwalterin, hat es sozusagen in den Mittelpunkt der von
ihr sorgfältig und liebevoll zusammengestellten Ausstellung gerückt.
Ruhr-Nachrichten vom 30.09.1989
Westdeutsche Allgemeine vom 15.12.1999
Malerei und Kampf prägten Künstlerleben
Lutz Dittberner im Ostwallmuseum
1949-1979- 1999: Zum dritten Mal widmet das Ostwallmuseum Lutz Dittberner
eine Ausstellung. Der Hörder Maler wäre am 14. August 100 Jahre alt
geworden.
Zeit seines Lebens hat Dittberner gemalt und gekämpft: Mit dem Vater, der
als Hoesch-Arbeiter nichts vom Talent seines Sohnes hielt; mit Kollegen aus
dem von ihm mitbegründeten Dortmunder Künstlerbund und der Presse, die
seinen Schwenk vom Gegenständlichen zur Abstraktion nicht nachvollziehen
konnten: mit Kunsthistorikern, die dem Autodidakten die Anerkennung
versagten. In seinem Beitrag für den gelungenen Katalog (25 Mark) schreibt
Museumsleiter Dr. Ingo Bartsch von der „Tugend des Außenseitertums" und
vergleicht ihn in seiner steten Suche mit dem ebenfalls in Hörde geborenen
Bernhard Hoetger. Heute setzt sich Elke Grevel, die Dittberners Nachlass
aufbewahrt, für ihn ein.
Die Ausstellung, die heute um 19 Uhr eröffnet wird und bis zum 23. Januar
bleibt, zeigt in 77 Exponaten sowohl den Zeichner idyllischer Landschaften
und Architektur als auch den experimentierfreudigen Maler, der sich nach dem
Krieg - befreit - den neuen Tendenzen zuwendet. Bilder wie der „Große Zoo"
(1964) von grotesken Tiergestalten bevölkert oder das informelle „Lichter
der Großstadt" (1969) oder „12. März 1945" (1967) werfen die Frage auf,
warum sich Dortmund mit Lutz Dittberner so schwer getan hat.